28.07.2019

Zwei Siege in den Dolomiten und den Alpen

In der Königsetappe vom Adriatica Ionica Race zeigte Mark Padun seine Klasse: Der junge Ukrainer vom BAHRAIN MERIDA PRO CYCLING TEAM setzte sich am Fuß der Tre Cime di Lavaredo im Sprint einer kleinen Gruppe durch. Nur einen Tag später rettete Vincenzo Nibali seine Tour de France, indem er die gekürzte Bergetappe von Albertville nach Val Thorens für sich entschied.

Zum Auftakt vom Adriatica Ionica Race hatte das BAHRAIN MERIDA PRO CYCLING TEAM dank Phil Bauhaus im City Race von Mestre Grund erstmals zum Jubeln. Die zweite Etappe war zwar weitgehende flach, wies aber 30 Kilometer Schotterpassagen auf. So kamen am Ende nur noch etwas über zwanzig Fahrer für den Sieg in Frage. Gegen die Übermacht vom Team Deceuninck Quick Step konnte Heinrich Haussler nichts ausrichten, aber als 5. sorgte er dennoch für eine weitere Topplatzierung. Die eigentliche Königsetappe des neuen, fünftägigen Rennens im Nordosten Italiens war über 200 Kilometer lang, führte ins Herz der Dolomiten und endete am Fuß der Tre Cime di Lavaredo.

Zunächst musste das BAHRAIN MERIDA PRO CYCLING TEAM aber einen Schreckmoment überstehen. Mit vereinten Kräften gelang es, Mark Padun als Co-Kapitän für die Gesamtwertung nach einem Defekt wieder ins Feld zurück zu lotsen. Am Schlussanstieg hoch zum Lago di Misuria zeigte sich, dass der Schreckmoment nicht geschadet hatte: Zwar konnte sich Mark Paduns mit seinem Angriff nicht absetzen, aber nur vier Fahrer vermochten ihm zu folgen, und im Finale hatte er diese sicher im Griff. So konnte der 23-jährige Ukrainer am Fuss der Tre Cime die Lavaredo seinen zweiten Saisonsieg nach dem Gewinn des Zeitfahrens an den Landesmeisterschaften feiern und gleich auch die Führung im Gesamtklassement übernehmen.

Vincenzo Nibali hatte bei der Tour de France bereits am Freitag eine starke Leistung gezeigt - und damit eine Reihe starker Leistungen von Fahrern vom BAHRAIN MERIDA PRO CYCLING TEAM fortgesetzt. An den beiden Tagen zuvor hatten bereits Dylan Teuns und Damiano Caruso anspruchsvolle Etappen jeweils auf Rang 5 beendet - in Carusos Fall war es gar die Königsetappe. Vincenzo Nibali schaffte früh den Sprung in die Spitzengruppe, die im Anstieg zum Col d’Iseran als dem höchsten Punkt der diesjährigen Tour de France von den Anwärtern auf den Gesamtsieg gestellt wurde. Noch konnte niemand wissen, dass ein heftiger Hagelschauer den Abbruch der Etappe erzwingen und die Abstände auf dem Iseran für die Gesamtwertung zählen würden. Zum Zeitpunkt des Rennabbruchs fuhr Nibali in einer kleinen Gruppe mit anderen Stars.

Auch die zweitletzte Etappe musste wegen des Wetters gekürzt werden, und das nicht zu knapp: Zwischen Albertville und Val Thorens verblieben noch knapp 60 Kilometer, davon die ersten 25 flach und die folgenden 34 Kilometer bergan. Kurz nach dem Start schaffte Dylan Teuns den Sprung in die Spitzengruppe, und bald darauf schloss eine weitere Gruppe mit Vincenzo Nibali auf. Das BAHRAIN MERIDA PRO CYCLING TEAM nutzte in der Folge die Situation ideal aus: Rund 24 Kilometer vor dem Ziel griff Teuns an, kam aber nicht weg. Als dann Nibali 13 Kilometer vor dem Ziel antrat, konnte ihm niemand folgen. Auf den letzten Kilometer entwickelte sich ein spannendes Verfolgungsrennen, aus dem der «Hai von Messina» als Sieger hervorging: Vincenzo Nibali konnte sich in Val Thorens als Solo-Sieger feiern lassen.   


TOUR DE FRANCE, 20. ETAPPE: ALBERTVILLE - VAL THORENS, 59.5KM
1. Vincenzo Nibali, ITA/BAHRAIN MERIDA PRO CYCLING TEAM, in 1:51.53 Stunden
2. Alejandro Valverde, ESP, + 0.10
3. Mikel Landa, ESP, + 0.14

ADRIATICA IONICA RACE, 3. ETAPPE: PALMANOVA - TRE CIME DI LAVAREDO, 204.6KM
1. Mark Padun, UKR/BAHRAIN MERIDA PRO CYCLING TEAM, in 5:54.16 Stunden
2. Dayer Quintana, COL, sZ
3. Ben Hermans, BEL, sZ