11.03.2020

Etappensieg für Ivan Garcia Cortina

Während der ersten beiden Etappen der Fernfahrt Paris-Nizza leistete Ivan Garcia Cortina wertvolle Helfersdienste für seine Teamkollegen und fuhr oft und lange im Wind. Am Ende der dritten Etappe ergriff der Asturier vom Team Bahrain-McLaren seine Chance und sprintete zum Etappensieg in la Châtre.

Bei ihrer 78. Austragung wurde die Fernfahrt Paris-Nizza ihrem Spitznamen als «Fahrt zur Sonne» noch nicht gerecht: Regen, relativ tiefe Temperaturen und Wind bestimmten das Geschehen. Die Fahrer vom Team Bahrain-McLaren ließen sich davon nicht beirren: Schon im Finale der ersten Etappe hatte Dylan Teuns eine starke Leistung gezeigt und war als Zweiter nur knapp am Sieg vorbei geschrammt. Auch die auf dem Papier einfachere zweite Etappe war geprägt von Windstaffeln. Anders als am Vortag hatten die Fahrer vom Team Bahrain-McLaren dabei das Nachsehen: Dylan Teuns, Heinrich Haussler und Ivan Garcia Cortina erreichten das Ziel nur in der dritten Gruppe, 36 Sekunden hinter dem Etappensieger. Und da Pello Bilbao über drei Minuten einbüßte, verblieb dem Team mit Dylan Teuns nur noch ein Kandidat für die Gesamtwertung.

Die dritte Etappe von Chalette-sur-Loing nach la Châtre war mit 212.5 Kilometern zwar recht lang, wies aber kaum nennenswerte Anstiege auf. Nach einer frühen Attacke fuhr der Belgier Tom Devriendt stundenlang alleine vor dem Feld her. Im Finale zog dann aber das Tempo der Hauptgruppe auf den schmalen Sträßchen deutlich an, und so wurde Devriendt 26 Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt. Das Tempo blieb hoch, und auf den schmalen Sträßchen kam es immer wieder zu Stürzen. Dennoch schienen die Teams der stärksten noch im Feld verbliebenen Sprinter das Rennen auf den letzten Kilometern in den Griff zu bekommen. Während sich die Sprintzüge formierten, hielten Ivan Garcia Cortina und Heinrich Haussler als sein letzter Anfahrer Ausschau nach einer Lücke im Pulk oder einem viel versprechenden Hinterrad.

Auf dem letzten Kilometer zeigte sich dann, dass es zum Sieg nicht nur Kraft und Cleverness, sondern auch Glück braucht: Während der Franzose Hugo Hofstetter mit einem Fuß aus der Pedale schoss und in der Folge mit Caleb Ewan und Sam Bennett zwei starke Sprinter ausschaltete, entkam Ivan Garcia Cortina diesem Sturz nur knapp. «Die Situation auf der Zielgeraden war chaotisch: Ich musste zuerst einmal einen Weg durch den Pulk finden und konnte erst danach voll beschleunigen. Umso überraschter bin ich, dass ich hier so viele starke Sprinter hinter mir lassen und mir den Etappensieg sichern konnte», so Ivan Garcia Cortina im Ziel. Für den Asturier, dem Regen und Wind kaum etwas anhaben können, war es nach einer Etappe in der Tour of California im Vorjahr der zweite Karrieresieg in einem Rennen der Worldtour.

78. Paris-Nizza, 3. Etappe: Chalette-sur-Loing - la Châtre, 212.5km
1. Ivan Garcia Cortina, ESP/Team Bahrain-McLaren, in 5:49.55 Stunden

2. Peter Sagan, SVK, sZ
3. Andrea Pasqualon, ITA, sZ