09.11.2020

Wout Poels 6. bei Spanien-Rundfahrt

Zur Spanien-Rundfahrt war das Team Bahrain-McLaren mit dem Ziel angetreten, Wout Poels zu einer guten Platzierung in der Gesamtwertung zu verhelfen und zudem auf die Jagd nach Etappensiegen zu gehen. Das zweite Ziel wurde zwar verpasst, aber mit Rang 6 in der Gesamtwertung egalisierte Poels sein bisher bestes Resultat in einer großen Landesrundfahrt, und der junge Engländer Fred Wright überraschte mit einer Top5-Platzierung am Ende der längsten Etappe der Rundfahrt.

Vor dem ersten Ruhetag der diesjährigen Spanien-Rundfahrt hatte sich Wout Poels bei der Bergankunft von Aramon Formigal mit einer starken Leistung bei misslichem Wetter von Rang 17 auf Rang 11 in der Gesamtwertung vorgeschoben. Damit schien die Top10 für den Kapitän vom Team Bahrain-McLaren in Griffweite - und das, obwohl das Team in den ersten drei Tagen mit Grega Bole und Matej Mohoric zwei erfahrene Helfer wegen Stürzen und Gesundheitsproblemen verloren hatte. Mit Ausnahme von Wout Poels zählten die am ersten Ruhetag im Rennen verbliebenen fünf Fahrer alle zur Jungfahrer-Kategorie. Mit Ausnahme vom Waliser Scott Davies hatte keiner dieser Fahrer zuvor eine große Landesrundfahrt bestritten, und Stevie Williams versuchte sich nach einer fast eineinhalb Jahre dauernden Wettkampfpause erstmals an einem längeren Etappenrennen.

So konzentrierte sich Wout Poels darauf, die anderen Klassementsfahrer im Auge zu behalten, nicht von Windstaffeln überrascht zu werden und sich bei Bergankünften in der Gesamtwertung weiter nach vorne zu arbeiten. Schon am Ende der achten Etappe konnte sich Wout Poels bei der zweiten Bergankunft der Rundfahrt als 6. der Tageswertung auf Rang 10 der Gesamtwertung verbessern. Auch bei den beiden harten Bergankünften am Farrapona und am Angliru konnte Wout Poels lange mit den besten Kletterern mithalten, ehe er sein eigenes Tempo fuhr und so den Zeitverlust bis ins Ziel jeweils in engen Grenzen halten konnte. Als Lohn dafür rückte Wout Poels nach der Ankunft auf dem Angliru auf Rang 6 der Gesamtwertung vor. Daran änderte sich auch nach dem zweiten Ruhetag nichts, als  Poels das Einzelzeitfahren auf Rang 11 beendete.

Für das beste Tagesresultat der gesamten Spanien-Rundfahrt für das Team Bahrain-McLaren sorgte in Puebla de Sanabria Fred Wright: Am Ende der längsten Etappe mischte der 21-jährige Engländer im Sprint mit und durfte sich danach über Rang 4 freuen. Am zweitletzten Tag bot die Etappe mit der Bergankunft am Alto de la Covatilla nochmals eine letzte Gelegenheit, um die Gesamtwertung auf den Kopf zu stellen. Entsprechend hoch war das Tempo bereits auf der ausgesprochen anspruchsvollen Anfahrt zum Schlussanstieg. Wie bei den anderen Bergankünften konnte Wout Poels das Tempo der besten Bergfahrer nicht ganz mitgehen. Aber mit einer letzten, enormen Anstrengung konnte der Niederländer Rang 6 in der Gesamtwertung um weniger als 20 Sekunden verteidigen.

Somit hat das Team Bahrain-McLaren bei den drei großen Landesrundfahrten dieses merkwürdigen Jahres immer mindestens einen Fahrer in die Top10 der Gesamtwertung gebracht - Mikel Landa auf Rang 4 der Tour de France, Pello Bilbao auf Rang 5 und Hermann Pernsteiner auf Rang 10 beim Giro d’Italia und nun Wout Poels auf Rang 6 der Vuelta a España. Das ist im Hinblick auf das kommende Jahr schon einmal viel versprechend. Lasst uns hoffen, dass der Rennkalender dann weniger stark von der Pandemie geprägt ist.