26.03.2018

Starke Leistungen in Katalonien

Während die Fahrer vom BAHRAIN MERIDA PRO CYCLING TEAM in Flandern nicht in die Entscheidung eingreifen konnten, zeigte das Team bei der Katalonien-Rundfahrt eine starke Leistung. Matej Mohoric fuhr in sechs von sieben Etappen in die Top10 und wurde einmal Dritter.

Bei der Katalonien-Rundfahrt sind die Chancen für Sprintspezialisten dünn gesät. Darum hatte das BAHRAIN MERIDA PRO CYCLING TEAM mit Niccolo Bonifazio als Sprinter und Grega Bole als Anfahrer nur zwei Fahrer für Sprintankünfte nominiert. Giovanni Visconti, Matej Mohoric und Enrico Gasparotto bekamen weit gehende Freiheiten eingeräumt, um auf die Jagd nach Etappensiegen zu gehen. Dabei konnten sie sich auf die Hilfe von Valerio Agnoli und Domen Novak verlassen. Schon am Ende der ersten Etappe fuhren mit Niccolo Bonifazio auf Rang 6 und Matej Mohoric auf Rang 9 zwei Fahrer in Rot, Gold und Dunkelblau in die Top10. Tags darauf konnten Mohoric mit Rang 5 und Enrico Gasparotto mit Rang 6 dieses Resultat  nochmals toppen. So übernahm Mohoric das Trikot als bester Jungfahrer von seinem Teamkollegen Bonifazio. Dieses Trikot konnte der junge Slovene auch in der dritten Etappe verteidigen, die er zwanzig Sekunden nach Solosieger Thomas de Gendt in der ersten Verfolgergruppe auf Rang 9 beendete.

Die vierte Etappe wäre mit einer Bergankunft in den Pyrenäen auf über 2000 Metern über Meer eigentlich die Königsetappe der Katalonien-Rundfahrt gewesen. Aber das Wetter machte den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung: Schneefall in den Bergen erzwang eine Verkürzung der Etappe. Prompt versuchte Matej Mohoric, sich mit einem verwegenen Angriff in der Abfahrt vor dem elf Kilometer langen Schlussanstieg einen Vorteil zu verschaffen. Die eine Minute, die er auf die Verfolger herausfuhr, reichten dann aber nirgends hin: Diese Etappe sollte der einzige Tag in der Rundfahrt bleiben, an dem kein Fahrer vom BAHRAIN MERIDA PRO CYCLING TEAM den Sprung in die Top10 schaffte. Dafür schrammt Mohoric am folgenden Tag nur um zehn Sekunden an einem Etappenerfolg vorbei: Wieder griff der Slowene bergab an, schloss zu seinem Teamkollegen Giovanni Visconti auf und holte sich so Rang 3 in der Tageswertung. An seinem Hinterrad überquerte Visconti die Ziellinie auf Rang 4.

Auch die zweitletzte Etappe der Rundfahrt musste wegen Schneefalls gekürzt werden. Niccolo Bonifazio verlor im nasskalten Wetter in einer Windstaffel den Anschluss, und im Finale schlugen zwei Ausreißer dem Feld ein Schnippchen und machten den Sieg unter sich aus. Für Matej Mohoric blieb Rang 4, womit er ein weiteres Top5-Resultat in diesem stark besetzten Rennen herausfuhr. Am letzten Tag zeigte sich, dass Mohoric noch nicht genug hatte: Nachdem eine erste Gruppe von Ausreißern gestellt worden war, ging er mit sieben weiteren Fahrern auf dem Rundkurs am Montjuic in den Gegenangriff.

Runde um Runde griff Mohoric bergab an und hielt so das Tempo hoch. Erst im letzten Anstieg musste er zwei Konkurrenten ziehen lassen, aber im Sprint der Verfolger sicherte er sich Rang 6. Als sportlicher Leiter vom BAHRAIN MERIDA PRO CYCLING TEAM zog Harald Morscher folgendes Fazit: «Eigentlich hatten wir uns einen Etappensieg zum Ziel gesetzt, und das haben wir nicht erreicht. Aber die Mannschaft ist jeden Tag aktiv gefahren und hat das Rennen animiert.»

Anders als in Katalonien konnte das BAHRAIN MERIDA PRO CYCLING TEAM in Flandern keine Akzente setzen: Bei den beiden Eintages-Rennen E3 Harelbeke und Gent-Wevelgem konnte Sonny Colbrelli nach überstandener Erkältung nicht ganz mit den Schnellsten mithalten. So sprang Heinrich Haussler in die Bresche. Beim E3 Harelbeke gehörten Haussler, Colbrelli und Borut Bozic zu den Glücklichen, die bei einem Massensturz 108 Kilometer vor dem Ziel ungeschoren davon kamen. Für Kristijan Koren und David Per war das Rennen nach diesem Sturz gelaufen. Und auch Heinrich Haussler gingen im nasskalten Wetter am Schluss die Kräfte aus, so dass er sich mit Rang 19 begnügen musste. Bei Gent-Wevelgem sah es zunächst vielversprechender aus, aber Heinrich Haussler fing sich ausgerechnet am Fuss vom Kemmelberg einen Platten ein. Obwohl ihm Borut Bozic sofort sein Hinterrad abtrat, war der Zug für Haussler abgefahren: Er errichte das Ziel in Wevelgem in der ersten Verfolgergruppe auf Rang 49.


98. KATALONIEN-RUNDFAHRT
5. ETAPPE: LLIVIA - VIELHA D’ARAN, 212.9KM

1. Jarlinson Pantano, COL, in 5:20.53 Stunden
2. Vegard Stake Laengen, NOR, sZ
3. Matej Mohoric, SLO/BAHRAIN MERIDA PRO CYCLING TEAM, + 0.10