09.02.2020

Phil Bauhaus krönt starke Teamleistung

In der letzten Etappe der Saudi Tour konnte das Team Bahrain-McLaren das Blatt nochmals wenden: Die Mannschaft trug wesentlich zur Einholung der Ausreißer bei und lancierte danach den Sprint für Phil Bauhaus perfekt. Dieser sicherte sich im Duell mit Nacer Bouhanni den Etappensieg und damit auch den Gesamtsieg. Am gleichen Tag fuhr Wout Poels in der Königsetappe der Valencia-Rundfahrt auf Platz 2.

Bei der Saudi Tour trat Phil Bauhaus vom Team Bahrain-McLaren nach seinem Sieg in der dritten Etappe zur eigentlichen Königsetappen im dunkelgrünen Trikot des Gesamtführenden an. Wegen zweier selektiver Anstiege, der zweite rund 20 Kilometer vor dem Ziel, musste das Team mit Angriffen von starken Kletterern rechnen - allen voran Rui Costa. Und tatsächlich sorgte das Team des Portugiesen für ein hohes Tempo am ersten harten Anstieg. Das Team Bahrain-McLaren hielt den Rückstand in Grenzen und konnte die Lücke wieder schließen. Just am Fuß des zweiten Anstiegs erlitt Phil Bauhaus eine Reifenpanne.

Von da an gab jeder einzelne Fahrer des Teams auf den letzten 20 Kilometern der Etappe alles, um Phil Bauhaus wieder an die Spitze zu führen - und das, obwohl das Feld in drei Stücke zersplittert war. Der enorme Aufwand vom Team Bahrain-McLaren und eine Portion Pech für Rui Costa, der seinen wichtigsten Helfer durch einen Sturz verlor, sorgten dafür, dass die Lücke von fast eineinhalb Minuten bis drei Kilometer vor dem Ziel geschlossen werden konnte. Für den Sprint des Feldes fehlten Phil Bauhaus dann aber die Kräfte, und er musste das Leadertrikot an Nacer Bouhanni abgeben. Bei nur zwei Sekunden Rückstand war aber klar: Der Sieg in der Gesamtwertung war noch in Reichweite.

Das Team Bahrain-McLaren schirmte seinen Leader in der abschließenden Etappe mustergültig ab und stellte sicher, dass dieser in keinen der zahlreichen Stürze verwickelt wurde. Wegen dieser Stürze konnten die Ausreißer aber nicht vor dem Bonifikationssprint gestellt werden. Nun war der Etappensieg Pflicht, und es folgte eine weitere Demonstration des Sprintzugs in Papaya, Rot, Blau und Schwarz, der im Verlauf der Woche schon einen Etappensieg und einen zweiten Platz erreicht hatte. Marcel Sieberg hielt das Tempo bis zum letzten Kilometer hoch, Heinrich Haussler führte bis 500 Meter vor dem Ziel und Mark Cavendish führte Phil Bauhaus als letzter Anfahrer von der Spitze des Feldes aus auf die Zielgerade.

Bauhaus begann seinen Sprint 200 Meter vor dem Ziel, und das Duell mit Nacer Bouhanni wurde nochmals mit Haken und Ösen ausgefahren. Phil Bauhaus gab die Spitzenposition nicht mehr her und sicherte sich mit seinem zweiten Etappensieg auch gleich den Gesamtsieg bei der Saudi Tour. «Nachdem ich das Leadertrikot in der Königsetappe verloren hatte, mussten wir alles auf eine Karte setzen. Der Sprintzug hat auch heute wieder super funktioniert, und es ist eine große Ehre, wenn so bekannte Namen einem den Sprint anziehen. Das Team Bahrain-McLaren war Tag für Tag eine der stärksten Mannschaften im Rennen, und der Sieg in der Gesamtwertung ist dafür der Lohn.» In der Punktwertung der Saudi Tour belegte Bauhaus am Ende den zweiten Platz.

Bei der Valencia-Rundfahrt verblüffte Matej Mohoric am Ende der dritten Etappe wohl auch sich selbst: Der Slowene vom Team Bahrain-McLaren mischte im allseits erwarteten Sprint des Feldes voll mit und wurde in Torrevieja hinter Dylan Groenewegen und Fabio Jakobsen hervorragender Dritter. Die vierte Etappe der Rundfahrt galt wegen des anspruchsvollen Parcours und des brutal steilen, 5 Kilometer langen Schlussanstiegs nach Sierra de Bernia als Königsetappe. Mit Dylan Teuns, Wout Poels und Pello Bilbao konnten sich gleich drei Fahrer vom Team Bahrain-McLaren Chancen an diesem Schlussanstieg ausrechnen. Dazu kam die Chance, in der Mannschaftswertung der Rundfahrt eine Vorentscheidung zu erzwingen.

Das Team Bahrain-McLaren überließ nichts dem Zufall: Pello Bilbao schaffte den Sprung in eine Spitzengruppe, die bis zum Fuß des Schlussanstiegs auf vier Fahrer schrumpfte. Dreißig Sekunden vor dem Feld nahm diese Gruppe den Anstieg unter die Räder - und wurde auf halbem Weg gestellt. Tadej Pogacar griff sofort an und fuhr zu einem Solosieg. Dahinter war es an den steilsten Rampen ein Kampf Mann gegen Mann. Wout Poels konnte sich dabei nach einem zähen Ringen mit Daniel Martin Rang 2 sichern, während Dylan Teuns auf Rang 6 fuhr. Da auch Pello Bilbao als 19. nicht viel Zeit verlor, konnte das Team Bahrain-McLaren den Vorsprung in der Teamwertung nochmals deutlich ausbauen.


SAUDI TOUR, 5. ETAPPE: PRINCESS NOURAH UNIVERSITY - AL MASNAK, 144KM
1. Phil Bauhaus, GER/Team Bahrain-McLaren, in 3:18.57 Stunden
2. Nacer Bouhanni, FRA, sZ
3. Arvid de Kleijn, NED, sZ

GESAMTWERTUNG:
1. Phil Bauhaus, GER/Team Bahrain-McLaren, in 17:53.38 Stunden
2. Nacer Bouhanni, FRA, + 0.02
3. Rui Costa, POR, + 0.13

71. VALENCIA-RUNDFAHRT, 3. ETAPPE: ORIHUELA - TORREVIEJA, 174.6KM
1. Dylan Groenewegen, NED, in 3:54.16 Stunden
2. Fabio Jakobsen, NED, sZ
3. Matej Mohoric, SVN/Team Bahrain-McLaren, sZ

4. ETAPPE: CALP - ALTEA (SIERRA DE BERNIA), 170KM
1. Tadej Pogacar, SVN, in 4:22.03 Stunden
2. Wout Poels, NED/Team Bahrain-McLaren, + 0.06
3. Tao Geoghegan Hart, GBR, sZ